HIV Therapie

Therapie der HIV

Gelangt HIV in den menschlichen Körper, können die Viren bestimmte Zellen des Immunsystems (sogenannte CD4-Zellen) befallen und sich in diesen Zellen vermehren. Dadurch wird die Anzahl der Zellen weniger und das Immunsystem geschwächt.

Durch eine HIV-Therapie wird die Vermehrung von HIV blockiert. Dadurch sinkt die Viruslast (Menge der Viren im Blut) ab und kann nicht mehr gemessen werden - sie befindet sich dann unterhalb der Nachweisgrenze. Dadurch kann sich das Immunsystem erholen und die Helferzellzahl (= Zahl der CD4-Zellen) im Blut wieder zunehmen und das Virus kann nicht mehr übertragen werden.

Je früher mit einer Therapie begonnen werden kann, desto besser kann man der Immunschwäche entgegenwirken, lebensbedrohliche Erkrankungen verhindern und damit die Gesundheitsprognose verbessern.

Durch eine effektive Therapie und konsequente Einnahme lässt sich das Risiko einer Resistenzentwicklung reduzieren und dadurch ein Leben bei guter Qualität ermöglichen.

Vermehrungszyklus des HI-Virus:

  • Fusion/Eintritt:
    Damit HIV in die Zelle gelangt, benötigt das Virus den Oberflächenrezeptor CD4 sowie Korezeptoren CCR5 oder CXCR4 auf der Wirtszelle.
  • Reverse Transkription:
    HIV ist ein Retrovirus, welches seine genetische Information auf Einzelstrang-RNA speichert. Wir Menschen speichern unsere genetische Information auf einer Doppelstrang-DNA. Mit seinem Enzym Reverse Transkriptase schreibt das Virus seine genetischen Informationen von RNA in DNA um.
  • Integration:
    Hat die Reverse-Transkriptase die genetische Information des Virus von RNA auf DNA umgeschrieben, kann diese in die menschliche DNA eingebaut werden. Dieser Schritt der Integration wird vom viralen Enzym Integrase vermittelt. Nun ist die HIV-DNA im Zellkern der CD4-Zelle. Diese wird angewiesen, möglichst viele Kopien des Virus zu produzieren.
  • Zusammenbau viraler Partikel und Reifung:
    Aus den viralen Bestandeilen werden neue Viruspartikel zusammengesetzt. Das virale Enzym Protease spielt bei der Reifung der neuen Viren eine wichtige Rolle.

Die antiretrovirale Therapie

Unterschiedliche Wirkstoffe werden in einer HIV-Therapie miteinander kombiniert. Die Therapie wird dabei nach internationalen Behandlungsempfehlungen individuell für Patient*innen ausgewählt.

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Medikamenten­einnahme und Adhärenz

Um die Vermehrung der Viren anhaltend zu verhindern, ist die regelmäßige Einnahme der Therapie essenziell, um u.a. die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern.

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Umgang mit Nahrungs­ergänzungs­mitteln

Nicht nur andere Medikamente, sondern auch manche Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung der HIV-Therapie beeinflussen.

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